UNGARN
Keine Natzweiler Nummer
Jüdischer Häftling
Otto Gunsberger wird 1926 in Nagykanizsa/Ungarn geboren. Kurz nach der Besetzung Ungarns im April 1944 wird er mit einigen Verwandten per Güterzug nach Auschwitz deportiert. Der 18-jährige Otto kommt ins KZ Auschwitz-Monowitz – von dort im Dezember 1944 nach Buchenwald und am 7. März 1945 ins KZ Bisingen. Über die Evakuierung im April berichtet er: „Der Zug verließ Bisingen nachmittags. Es wurden keine Vorkehrungen für Eimer oder Nachttöpfe getroffen ... In weniger als einem Tag sah der Wagen aus wie eine
Abfallgrube, und so roch es auch. Am dritten Tag ware viele der Insassen tot ... Ich selbst verlor während längerer Phasen das Bewusstsein ... Als der Zug an seinem Bestimmungsort [Dachau-Allach] ankam, war die Mehrheit der Häftlinge verhungert oder verdurstet.
Ich war der einzige Überlebende in meinem Waggon.“ 1956 emigriert Otto Gunsberger mit seiner Frau Eve nach Australien. Er stirbt am 1. April 2013.