DEUTSCHLAND

Natzweiler Nummer 43466
Jüdischer Häftling

Moritz Weiß wird 1895 bei Posen in einer jüdischen Familie geboren. Nach seinem Kriegseinsatz als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg lässt er sich 1920 in Berlin nieder und wird Geschäftsführer eines Textilkaufhauses. Nach 1933 verliert er wegen seiner Herkunft seine Stelle. Er wird in immer schlechtere Jobs abgedrängt und schließlich Zwangsarbeiter in einer Kartonfabrik. Mit Frau und 9-jährigerTochter taucht er Anfang 1943 unter und lebt versteckt an wechselnden Orten in Berlin. Im Juni 1944 wird er denunziert und verhaftet, seine Familie bleibt unentdeckt. Es folgt KZ-Haft in Auschwitz und Stutthof bei Danzig; am 22. November kommt er in das KZ Echterdingen am Flughafen Stuttgart. Als einer von 600 Häftlingen muss er bei der Reparatur der durch Luftangriffe beschädigten Startbahn mitarbeiten. Dort stirbt Moritz Weiß am 28. Dezember 1944 an Erschöpfung und Hunger. Frau und Tochter
überleben in Berlin.