FRANKREICH

Natzweiler Nummer 39189
Politischer Häftling

Am 5. September 1944 zerstört die SS die Stadt Charmes (Département Vosges), als Vergeltung für eine Aktion der Résistance. 150 Männer werden verschleppt; von
ihnen ist Albert Montal mit 15 Jahren der jüngste. Über die Sicherungslager Schirmeck und Gaggenau kommen die Geiseln nach Dachau. Von dort wird Albert ins Dachauer Außenlager Augsburg-Pfersee verlegt, am 5. Dezember 1944 dann ins KZ Leonberg gebracht, wo er im Engelbergtunnel beim Flugzeugbau für Messerschmitt arbeiten muss. Doch der 15jährige hält die Schleif-Arbeit im eisigen Tunnel nicht lange aus. Durch die Solidarität anderer Häftlinge wird er Helfer des Lagerzahnarztes; er zieht nun Toten die Goldkronen. Im Frühjahr 1945 wird Albert typhuskrank – und übersteht trotzdem den Todesmarsch nach Bayern, zunächst zu Fuß, später im offenen Güterwagen. Am 1. Mai 1945 wird er bei Eggenfelden von US-Truppen befreit. Als er nach Hause kommt, ist er gerade 16 Jahre alt, sein ebenfalls deportierter Bruder tot. Später übernimmt er den väterlichen Betrieb.