Die Autorin - Nichte von Konstantin von Neurath, Hitlers erstem Außenminister – hat erlebt und in ihrer Biografie beschrieben wie auf dem enteigneten Land ihres Vaters die SS 1944 das KZ Wiesengrund errichtete, tausende Häftlinge sollten eine unterirdische Fabrik im Steinbruch Vaihingen / Enz für den Düsenjäger Me 262 bauen. Sie beschreibt nüchtern, wie die SS zunächst von den umliegenden Landwirten im Bereich Vaihingen an der Enz verlangte, Stroh und Lebensmittel ins Lager zu liefern. Weil sie dafür keine Leute hatte, forderte Wendelgards Mutter Arbeitskräfte aus dem Lager an. 30 zu Tode erschöpfte Männer schleppten sich auf den Bauernhof, und sofort war Mutter und Tochter klar, dass es sich um KZ-Häftlinge handeln musste. Sie beschlossen, ihnen zu helfen. Nach dem Krieg studierte Wendelgard von Staden Volkswirtschaft in Tübingen und Politische Wissenschaften in Paris und Los Angeles und schlug eine diplomatische Laufbahn ein. Sie war für das Auswärtige Amt in Bonn, als Vizekonsulin in Bern und Legationsrätin in Washington tätig. Als Ehefrau von Berndt von Staden, dem langjährigen, deutschen Botschafter in den USA, ging sie mit ihm in den 1970er Jahren nach Washington.