Peter Koppenhöfer, ehemaliger Lehrer und langjähriger Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen, hat die Geschichte des für den Hessentaler Todesmarsch verantwortlichen SS-Untersturmführers Heinrich Wicker in diesem Buch aufgearbeitet. Die Räumung des KZ-Hessental im April 1945 gilt als eine der blutigsten Aktionen bei der Auflösung der Lager im deutschen Südwesten. Etwa ein Viertel der Häftlinge starb bei diesem Marsch in die imaginäre 'Alpenfestung'. Hauptverantwortlicher war Heinrich Wicker, damals 23 Jahre alt. In seiner Laufbahn war er immer als der Jüngste dabei. Der Hitlerjugend trat er bei, als in Deutschland erst ca. 30 % der Jugendlichen in der HJ waren. Mit 22 Jahren, seit 1944, leitete er verschiedene KZs. Schließlich kam er als Organisator des Hessentaler Todesmarsches nach Dachau, wo er kurz darauf unter nicht ganz geklärten Umständen, denen Koppenhöfer in allen Details nachgeht, starb. Ohne das Verhalten der SS-Leute und der Mitglieder der Wachmannschaften wäre das Funktionieren des KZ-Systems bis in die letzten Tage des NS-Regimes nicht möglich gewesen. Aber es ist sehr schwierig, diese Personengruppe durch Quellen näher zu fassen. Eine Ausnahme ist Heinrich Wicker, wie diese präzis belegte Biographie deutlich macht.