UNGARN
Natzweiler Nummer 28007
Jüdische Häftlingsfrau
Die Familie Racz aus Cluj ist unter den ca. 500 000 ungarischen Jüdinnen und Juden, die im Frühsommer 1944 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert werden. Der Vater, Rechtsanwalt und Notar, wird sofort im Gas ermordet – wie fast alle Mitglieder seiner Familie. Die Töchter Margit und Irma kommen mit ihrer Tante Jolan Speter zum Arbeitseinsatz ins KZ-Außenlager Walldorf. Die 1700 ungarischen Jüdinnen dieses Lagers sollen auf dem Frankfurter Flughafen eine Rollbahn bauen. Anfang Oktober 1944 ist Jolan nicht mehr arbeitsfähig; sie wird abtransportiert und getötet. Margit überlebt. 40 Jahre nach Kriegsende zieht Margit (jetzt Horváth) nach Frankfurt. Das frühere Lagergelände wird für sie zum Gedenkort an ihre Familie. 2004 schlägt ihr Sohn vor, mit dem Entschädigungsgeld seiner inzwischen verstorbenen Mutter hier die „Margit-Horváth-Stiftung“ zu gründen – zur Förderung von
Zivilcourage, Toleranz und Verständigung.