Hrsg. Stadtarchive Filderstadt/Leinfelden-Echterdingen
Von November 1944 bis Januar 1945 waren hier 600 jüdische Häftlinge in einem der Hangars untergebracht und mussten Zwangsarbeit für Reparaturarbeiten am Flughafen leisten. 119 von ihnen starben an Hunger, Kälte und Entkräftung. Das 260 Seiten und 170 Abbildungen umfassende Buch des Historikers und Journalisten Thomas Faltin ist eine grundlegende Erforschung der Geschichte des KZ-Außenlagers auf den Fildern. Er stellt den Alltag der Häftlinge aus 17 Nationen in ihrer verzweifelten Situation, geprägt durch Zwangsarbeit, Kälte und Hunger dar. Darüber hinaus verfolgt der Autor aber auch den Leidensweg der 600 jüdischen Häftlinge. Für sie war Echterdingen eine Station innerhalb von langen Jahren KZ-Haft. Anhand von Archivbesuchen im Inland, aber auch in Polen und Frankreich gelang es Faltin, Einzelschicksale von Häftlingen nachzuzeichnen. Hinzu konnte er Informationen und Materialien von Archiven in Israel und den USA auswerten, darunter auch Filmaufnahmen mit Interviews von 9 überlebenden Echterdinger Häftlingen aus den 1990er Jahren. Der Autor konnte herausfinden, dass 64 Häftlinge ihre Befreiung erlebt und die jahrelange KZ-Haft überlebt haben. Das Buch enthält außerdem Beiträge über die Geschichte der Erinnerung nach 1945 (Gudrun Silberzahn-Jandt), die Lokalisierung der Gräber im Bernhäuser Forst (Jochen Berger) und studentische Vorentwürfe für eine Gedenkstätte (Frank Roser).